Wappen der Gemeinde Salzatal

Ein Leitbild für unsere Zukunft

Ziel des Projektes WECKweiser Demografie ist es, ein Leitbild für die zukünftige Entwicklung Salzatals zu erarbeiten.
Diese leitende Bild formuliert einen zukünftig erwünschten Zustand als Idealvorstellung oder Vision und hat zuvorderst eine Orientierungsfunktion für das gesamte kommunale Handeln der nächsten zehn bis maximal 15 Jahre.

Das Leitbild Salzatals weist nun einige spezifische Besonderheiten auf:

  • Die Erarbeitung innerhalb des Projektes WECKweiser Demografie richtete den Fokus auf die Bewältigung demografischer Folgewirkungen.
  • Die Einheitsgemeinde entschied sich für die konsequente bottom-up-Erarbeitung, sprich die breite Beteiligung interessierter Bürger an der Erarbeitung dieses Leitbildes in Form von Themengruppen. Die Vorteile durch eine dadurch erreichte hohe Identifikation mit dem Ergebnis und daran anknüpfende erleichterte Umsetzung überwiegt dabei den Herausforderungen in Form eines hohen Zeitaufwandes und Komplexitätsgrades.
  • Eine Reduktion dieser Komplexität wurde dadurch erreicht, dass auf Basis von Ortsrundgängen, SWOT-Analysen, Beteiligungen von Trägern öffentlicher Belange und enger Abstimmungen mit Verwaltung und Beirat Themenschwerpunkte gebildet wurden. Dafür erarbeiteten die Themengruppen Zielsysteme und für die Umsetzung notwendige Projekte. All dies ist Grundlage für die Formulierung des Leitbildes.
  • Da die Einheitsgemeinde Salzatal in ihrer heutigen Form erst seit der Gebietsreform am 1.1.2010 besteht, wurde Rücksicht auf die bis dahin eigenständig agierenden nunmehrigen Ortschaften genommen. 

Diesen besonderen Charakteristika entsprechend besteht das Leitbild Salzstals aus einer übergreifenden Vision für die Gesamtgemeinde und aus Ortschaftsleitbildern, aus denen eine innerörtliche Funktionsteilung erkennbar wird.
Untersetzt wird das Gemeindeleitbild mit konkreten thematischen Zielsystemen sowie Start- und Leitprojekten.
Diese Verknüpfung von Strategie- und Maßnahmenebene vermeidet eine Theorielastigkeit und gibt praktische Handlungsanleitungen, damit aus dem Leitbild tatsächlich ein Navigationsgerät im demografischen Wandel wird.

Insofern erfüllt WECKweiser Demografie alle vier von Knieling1 formulierten Funktionen eines Leitbildprozess:

  • Koordination – Moderierte Themengruppen gaben jedem Einwohner die Möglichkeit, sich für eine oder mehrere Anliegen einzubringen, Ideen zu entwickeln und Netzwer-ke zu knüpfen. Dadurch entstand ein großer Ideenpool, der, koordiniert durch ein externes Projektmanagement, mit Verwaltung, Politik und Bürgern priorisiert und aus-formuliert wurde.
  • Reflexion – Die notwendigen Schritte für die Erarbeitung der Strategie machten eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der Gegenwart sowie der Zukunft notwendig. Der mit vielfältigen beteiligenden Methoden geführte Diskurs darüber war Quelle für die Fortentwicklung der Gemeinde.
  • Innovation – Die Innovation an sich besteht in der Entwicklung einer neuen Zielsetzung selbst, dem Leitbild, jedoch auch im Rückgriff auf konsequente Bürgerbeteiligung in der Erarbeitungsphase. Neue Akteure mit neuen Zielen konnten so gewinnbringend eingebunden werden.
  • Marketing – Ein derartiger Leitbildprozess birgt ebenso das Potential, durch die Arbeit auf ein gemeinsames Ziel oder das im Anschluss daran ausgerichtete Handeln Identität zu erzeugen. Gleichzeitig kann sich die Einheitsgemeinde nach außen mit einem abgestimmten Konzept präsentieren und damit werben.

Die Verfolgung dieses Leitbildes ist grundsätzlich ein langfristiger Prozess, sodass von Zeit zu Zeit Anpassungen notwendig sein werden.


1 Knieling, Jörg: Leitbildprozesse und Regionalmanagement: in Beitrag zur Weiterentwicklung des Instrumentariums der Raumordnungspolitik, Beiträge zur Politikwissenschaft, Band 77, Frankfurt am Main, 2000.